Vorbereitungen

Zum Räuchern braucht man denkbar wenig - ein feuerfestes Gefäß, etwas Sand und Räucherkohle.

Als Räuchergefäß ist prinzipiell alles geeignet, was bei größerer Hitze nicht schmilzt oder zerspringt. Es muss also nicht unbedingt eine spezielle Räucherschale sein, man kann selbst stabile Untertassen zu diesem Zweck verwenden.
Wenn man allerdings öfter räuchert, lohnt es sich, ein eigenes Gefäß anzuschaffen. Bewährt haben sich hier kleine Kessel oder Kelche, die man bei Bedarf auch während des Räucherns herumtragen kann ohne sich die Finger zu verbrennen. Ganz besondere, individuelle Räucherbehältnisse sind große Muscheln oder Steinschalen - Ihrer Phantasie sind also keine Grenzen gesetzt.

Haben Sie sich für ein Gefäß entschieden, füllen Sie es etwa bis zur Hälfte mit Sand - auch hier ist es unerheblich, welche Art von Sand Sie benutzen. Ob feinen Vogelsand oder Sand vom Kinderspielplatz, im Prinzip ist alles geeignet (sofern es sauber ist, natürlich!).
Der Sand dient mehreren Zwecken: Zum Einen stellt er eine Isolierschicht zwischen der heißen Kohle und der Oberfläche des Räuchergefäßes dar und sorgt für eine gleichmäßige Wärmeverteilung. Andererseits ist Sand beim eigentlichen Räuchervorgang unverzichtbar für ein langsames, schonendes Verglimmen des Räucherwerks (s.u.).

Zum Räuchern selbst benötigen Sie Kohle, wobei spezielle selbstzündende Räucherkohle (wird auch zum Betrieb von Wasserpfeifen verwendet) am einfachsten zu handhaben ist. Diese Kohle ist rund mit einer Vertiefung in der Mitte und wird in verschiedenen Größen angeboten (Durchmesser zwischen ca. 3 und 5 cm). Die kleinste Kohle (33 mm) glüht etwa 30 - 45 min, ist also für Räucherungen innerhalb geschlossener Räume vollauf ausreichend. Man kann die Kohletabletten auch teilen, indem man sie einfach mit einem festen Ruck in der Mitte auseinander bricht.
Selbstzündende Kohle versprüht beim Anzünden Funken und entwickelt für kurze Zeit einen unangenehmen Geruch, weshalb man vor dem eigentlichen Räuchern nochmals kurz lüften sollte, um den Geruch des Räucherwerks nicht zu verfälschen. Natürlich lässt sich auch bereits durchgeglühte Kohle vom Grill verwenden, wobei es schwierig ist, hierbei ein geeignetes flaches Stück zu finden. Wer ganz auf Kohle ohne chemische Zusätze verzichten möchte, hat die Möglichkeit, auf so genannte Naturkohle zurückzugreifen, die beispielsweise aus Oliven- oder Limonenholz hergestellt wird. Erhältlich ist diese für das Räuchern eher ungewöhnliche Kohle im Handel für Wasserpfeifenbedarf. Deutlicher Nachteil dieser Kohleart ist, dass sie sich mit einem normalen Feuerzeug nicht mehr entzünden lässt - hier ist schon ein Gasbrenner vonnöten!

Sobald die Kohle gleichmäßig durchgeglüht ist, sind Sie bereit zum eigentlichen Räuchern....

 

Räucherung

Zu Beginn einer jeden Räucherung sollten Sie auf die glühende Kohle etwas Sand auflegen - je empfindlicher das Räucherwerk, desto dicker darf die Sandschicht sein. So verhindern Sie, dass aus Ihren duftenden Blüten, Blättern oder Samen statt einer feinen Duftwolke übel riechende Rauchschwaden aufsteigen. In vielen Fällen ist die Kohle für die zu verräuchernden Pflanzenteile zu heiß - zarte Gewebe wie Blüten oder Blätter verbrennen sofort anstatt langsam zu verglimmen und dabei ätherische Öle freizusetzen. So mancher hoffnungsvolle Beginn eines Räucher-Hobbies fand bereits zu diesem Zeitpunkt ein frühes Ende!
Auch beim Verräuchern der unempfindlicheren Harze ist Sand sehr praktisch - nach dem Abdampfen der Duftstoffe verklebt das übrig gebliebene Harzklümpchen nicht mehr die Kohlenoberfläche, sondern kann zusammen mit der Sandschicht leicht entfernt und die Kohle weiter benutzt werden.

Also seien Sie großzügig mit Sand, dann wird das Räuchern tatsächlich ein ungetrübtes Dufterlebnis!

Beim Auflegen der eigentlichen Räucherstoffe gibt es eine immer gültige Faustregel:

                   Weniger ist mehr!

Wer erst einmal in erstickenden Rauchwolken gesessen hat, wird verstehen, was hiermit gemeint ist. Besonders das Verräuchern von Harzen kann schnell zu einem unbeabsichtigten Einsatz der Feuerwehr führen, wenn man nicht vorsichtig beginnt. Bei den meisten einheimischen und fremdländischen Harzarten genügen wenige Körnchen, um intensiven Duft und auch Qualm zu erzeugen.
Starten Sie mit jedem Räucherstoff in kleinen Portionen, nachlegen können Sie jederzeit. Entfernen Sie dazu mit einem Löffel oder einem anderen Utensil das verbrauchte Räucherwerk und geben Sie erst dann neues Material auf die Kohle.
Wieviel Sie räuchern, bleibt natürlich Ihnen selbst überlassen - bedenken Sie allerdings, dass Sie das beräucherte Zimmer am nächsten Tag eventuell wieder betreten müssen. Viele Düfte bleiben sehr lange im Raum haften!
Schön ist es daher, wenn man die Möglichkeit hat, im Freien zu räuchern - auf dem Balkon oder im Garten, beim Picknick oder Lagerfeuer...

 

Andere Arten des Räucherns

Die Verwendung von Räucherkohle und Sand ist nicht zwingend erforderlich - die einfachste und wohl ursprünglichste Methode bleibt immer noch das direkte Entzünden des Räucherwerks. Hierzu werden in der Regel fest zusammen gebundene Kräuter an einem Ende angezündet und die offene Flamme ausgewedelt. Das Pflanzenbündel glüht dann langsam im Inneren weiter und gibt seine Duftstoffe ab. Räucherwerk, das für diese Art von Räuchern geeignet ist, sind beispielsweise Zöpfe aus Sweetgrass und die aromatischen smudge sticks, deren Ursprung bei den indigenen Völkern Nordamerikas liegt.

Möglich ist auch die Verwendung eines so genannten Räuchersiebes aus feinmaschigem Edelstahl, auf dem das Räucherwerk über einer offenen Flamme, in der Regel einem Teelicht, erhitzt wird. Der Abstand des Siebes zur Heizquelle kann individuell eingestellt werden, so dass empfindliche Pflanzenteile sehr schonend verräuchert werden können. Nachteil ist allerdings die etwas aufwendige Reinigung des Siebes nach dem Räuchern von Harzen, dessen Rückstände die Poren verkleben.

 

Welche Räuchermethode Sie auch immer bevorzugen -
wir wünschen Ihnen ein ungetrübtes Dufterlebnis!